Burgbau
Als bei einer eingetretenen Krankheit des Landgraf Heinrich des Kindes sein Sohn Otto von verschiedenen Städten Oberhessens sich hatte huldigen lassen, wurden diese Städte nachher, nachdem sie die hinterlistige Weise Otto erfahren hatten, unwillig. Otto vertrug sich (1296) mit seinem Vater, der ihm Homburg und Biedenkopf überlies. In Biedenkopf hielt er sich daher, so lange sein Vater noch lebte, auf und baute (1307) das Schloß Biedenkopf "vorn auf dem Berge", das vormals dahinter gelegen war, wie Kuchenbeden (anal.hass. III. 13.) anführt.
Die gleiche Quelle erwähnt des Jahres 1293 mit der Angabe, dass das gegen Mitternacht gelegene Schloß zum ganzen neu erbaut wurde. Zu eben dieser Zeit warb die Stadt von dem f.g. Schloßhain gegen Norden hin bis da die s.g. Umdraht gebaut. Zu derselben Zeit haben sechs adeliche Familien mit ihren Häusern auf der s.g. Altenstadt gestanden und sind bewohnt worden von folgenden: von Breidenbach, von Doring, von Roßbach, von Elmshausen, von Genst. Bei dem Umbau der Burg wurde ein unterirdischer Gang vom Schloß aus nach dem s.g. Nonnenberg in das damals bestandene Ursulinakloster angelegt, der bei feindlichen Überfällen von Städern Gelegenheit zu sicheren Flucht nach dem Schloß geben sollte.
Quelle: Bilder aus der hessischen Vorzeit, Darmstadt 1863
Cent
Bis zur 1.Hälfte des 13.Jhd. wird Biedenkopf ist Biedenkopf dem Zent Dautphe zuzurechnen. 1302 wurde Biedenkopfer Amtsmann (officialis) das erste mal erwähnt. Die Amtsherrschaft war zunächst landgräflich.
Namensnennung
Alungus Famulus, dictus de Breidenbach, castelanus in Bydenkap verkauft seine Güter in Herbach dem Kloster Altenburg. Als Zeugen erschienen dabei: Hermanus juxta cimiterium, Henricus Walterus, scabini in Biedenkap.
Guntherus de Nunnenheim, civis in B.
Gesiegelt hat Stadt Biedenkopf
Verpfändung der Stadt
Burg und Stadt sind an den Bischof, Ludwig von Münster verpfändet.
Zuzug von neuen Bürgern
Bürger der zwei kleinen ehemaligen Dörfer Druckershausen und Gonzenhausen siedelten sich ab 1340 nach und nach in der "Vorstadt" an.
Da die Dörfer aufgegeben worden sind, sind nur noch sehr wenige Überreste bekannt (ein alter Brunnen als Beispiel beim Röhrs-Gründchen), Durch diesen Umstand vergrößerte sich auch der Waldbesitz von Biedenkopf. Die Vorstadt waren die freien Räume vor der Stadtmauer. Die heutige Hainstraße war der ersten Siedlungsraum für die neuen Bürger. Grund für die Aufgabe der Dörfer war wohl die immer attraktiver werdende "Industrie" in Biedenkopf. Während man sich in Druckershausen und Gonzenhausen auf den kargen Feldern fürs Überleben schinden musste, wurde in Biedenkopf schon viel Geld mit dem Tuchmacherhandwerk verdient. Vermutlich war die Aussicht auf ein wirtschaftlich besseres Auskommen der Grund. Aufzeichnungen darüber gibt es keine. Eine dritte, vom Namen unbekannte, Siedlung wird vermutet. Sie soll sich Nahe des Stefanborns befunden haben.
Verpfändung der Stadt
Verpfändung von Stadt und Burg, unter Vorbehalt jederzeitiger Wiedereinlösung, an Johann von Breidenbach.
Verpfändung der Stadt
Verpfändung von Stadt und Burg, unter Vorbehlat jederzeitiger Wiedereinlösung, an Wigand von Sichtershausen und Johann von Breidenbach.
Verpfändung der Stadt
Verpfändung von Stadt und Burg, unter Vorbehalt jederzeitiger Wiedereinlösung, an Johann von Breidenbach.
Verpfändung der Stadt
Kraft von Hatzfeld "bekennt sich" (behauptet wohl), dass Gerlach und Johann von Breidenbach zwei Drittel, er selbst ein Drittel an Stadt, Burg und Land Biedenkopf zu Pfand haben.
Bestätigung der Rechte
1414 bestätigt Landgraf Ludwig den Bürgern von Biedenkopf ihre hergebrachten Gewohnheiten, Freiheiten und Rechte.
Kapelle zum Heiligen Geist
1417 wird, im Zuge zur Hospitalgründung, die Kapelle zum Heiligen Geist als Siechenkapelle fertiggestellt. Diese Funktion hatte sie bis zur Auflösung des Hospitals 1826. Die Kapelle ist einer der ältesten mittelalterlichen Bauten in Biedenkopf und kann auch besichtigt werden. Außerdem findet dort an jedem Samstag ein Gottesdienst statt und bei den Heiraten geben sie die Paare in dieser Kirche am liebsten ihr Ja-Wort.
Burg verliert an Bedeutung
1455 verlor die Burg die Bedeutung zur Landesverteidigung. Landgraf Ludwig I., auch der Friedsame genannt, erläßt von der Burg aus eine Gerichts- und Polizeiordnung für Hessen.
Pest in Biedenkopf
Wütet auch in Biedenkopf die Pest. Über die Opferzahlen ist mir nichts bekannt.
Reformation
Die Reformation wird eingeführt und somit endet die Amtszeit des letzten katholischen Pristers Ernst Banff. Gerlach Walther wird erster ev.-luth. Geistlicher in Biedenkopf.
Erster Schulmeister
Erster Schulmeister Johannes Bremer wird erwähnt.
Universität Marburg nach Biedenkopf verlegt
Wegen der Pest in Marburg wird die dortige Universität vorübergehend nach Biedenkopf verlegt.
Biedenkopf geht an Hessen-Marburg
Nach dem Tod des Landgraf Philipp des Großmütigen kommt Biedenkopf mit seiner Umgebung an Hessen-Marburg.
Biedenkopf geht an Hessen-Kassel
Ein anderer Todesfall, Landgraf Ludwig IV., sorgt dafür, dass Biedenkopf mit dem Erbe an Hessen-Kassel fällt.
Erneut ist die Universität Marburg in Biedenkopf
Erneut verlegt man die Universität von Marburg nach Biedenkopf. Wieder gibt die in Marburg ausgebrochene Pest den Grund dazu.
30 jährige Krieg
Am 23. Mai 1618 begann der 30 Jahre andauernde Krieg, den auch unser Heimat mehrmals erreicht hat.
Feuersbrunst
Kommt es zur Feuersbrunst in der Stadt, die 62 Häuser vernichtete - das waren so gut wie alle zu jener Zeit.!
Erneut wütet die Pest
Die Pest wütet erneut in Biedenkopf.
Plünderung der Stadt
1647 wurde die Stadt durch kaiserliche Truppen geplündert. Anschliessend äscherten die kaiserlichen Truppen noch 72 Wohnhäuser, 45 Scheunen und 24 Nebengebäude ein.
Ende des 30 jährigen Krieg
Am 24. Oktober 1648 endete der Krieg, dessen Feldzüge und Schlachten überwiegend auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches stattgefunden hatten.
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