Landgrafenschloss Biedenkopf

Im Hochmittelalter gehörte Biedenkopf und Region zum Herrschaftsbereich der Grafen Werner. Als der kinderlose Graf Werner IV. 1121 starb, gelangte deren oberhessischer Besitz an die Dynastenfamilie der Gisonen, die auf der Burg Hollende ;ansässig waren. Schon ein Jahr später erlosch dieses Adelsgeschlecht mit Giso IV., der 1122 kinderlos starb. Sein gesamter Besitz ging an den Landgrafen Ludwig I. von Thüringen - dem Urgroßvater des Gemahls der heiligen Elisabeth.

Die Burg Biedenkopf wurde in der zweiten Hälfte des 12.Jahrhunderts angelegt.

Deren Burgmannschaft gehörte unter anderem der 1196 bezeugte Ministeriale Hartmut von Biedenkopf (Hartmuthdus de Biedencaph) an und die Burg befand sich wohl usprünglich im Besitz der Edelherren von Hohenfels, die zu dieser Zeit in der Doppelburg Hohenfels ansässig waren.

Zwischen 1577 und 1842 wurde das Schloß als Getreidespeicher genutzt, wo die bäuerlichen Abgaben gelagert wurden. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass das Schloß noch in einem hervorragenden Zusatand erhalten ist. Andernorts wurden die alten Burgen fast immer auch als Steinbruch genutzt und dadurch sind viele Burgen verschwunden oder nur noch Ruinen mit wenigen Steinen erhalten.

Der Einritt für den Turm kostet nur 0,50€ und für das Museum, welches ebenfalls ein Besuch wert ist, werden 2,50€ pro erwachsener Person verlangt.

Vom Turm aus hat man einen schönen Blick über die Stadt und Umgebung und im Musuem kann man eine umfangreiche Sammlung von Trachten besichtigen und vieles aus der heimischen Region wie zB Teile alter Industrieanlagen, Werkzeuge, Dokumente, einen Raum zum Grenzgang in Biedenkopf eine alte Schlauchspritze und Postkutsche und vieles mehr. Ausserdem ist das historische Gebäude selbst schon eine Begehung wert.

Als man in Hessen die Leibeigenschaft abgeschafft hatte, mussten die Bauern auch keine Abgaben mehr leisten und die Stadtverwaltung und einige Privatunternehmen nutzten das Schloß als Lagerraum.

Seit 1908 befindet sich im Schloss das "Hinterlandmuseum". Zwischen 1988 und 1993 fanden dringend notwendige Sanierungsarbeiten statt, wo man in diesen Jahren das Schloß für die Öffentlichkeit schließen musste. 1993 wurde der Innenausbau des Schlosses, insbesondere die Dachkonstruktion, mit dem "Hessischen Denkmalschutzperis" ausgezeichnet.

Besonderes Augenmerk sollte auf die einzigartige Dachkontruktion gelegt werden, die in dieser Form und Erhaltungszustand einmalig ist.
Eine wissenschaftliche Arbeit von Gerald Bamberger, erschienen in den Hessischen Blättern für Volks- und Kulturforschung, Neue Folge Band 48 - Die Burg im Blick, Volkskundliches zu einem populären Ort, Marburg 2013, beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte von Schloss und Region. Sie trägt den Titel "Schloss Biedenkopf, Anmerkungen zur Nutzungs- und Museumsgeschichte" und kann hier heruntergeladen werden.
So sah Matthäus Merian in seinem Kupferstich 1646 die Stadt und Burg Biedenkopf
So sah Matthäus Merian in seinem Kupferstich 1646 die Stadt und Burg Biedenkopf

Großer virtueller 360° Rundgang Landgrafenschloß Biedenkopf

Öffnungszeiten

1. April - 15. November
Dienstag - Sonntag: 10:00-18:00 Uhr
Montags geschlossen

Eintritt
Erwachsene 2,50€
Kinder 4-14 Jahre 1,30€
Turmbesichtigung: 0,50€
weitere Informationen, wie zB Gruppenpreise, Besichtigungen ausserhalb der Saison, Hochzeiten, etc. finden sie ausführlich auf den Webseiten des Landkreises Marburg-Biedenkopf.

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